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AutorenbildVanessa & René

Mytikas- Berg der Götter und Göttinnen

Wir nähern uns dem höchsten Gebirge Griechenlands, vom Meer sieht das Olymp-Massiv mit knapp unter 3000m Höhe schon imposant aus. Es heißt, dass dort die Götter und Göttinnen wohnen würden und eine Besteigung sei nur mit deren guter Gesinnung möglich. Wir fahren mit unserem VW-Bus auf einen Parkplatz auf knapp über 1000m und verbringen dort eine angenehm kühle aber kurze Nacht.

 
 

In der Früh, bei der ersten Morgendämmerung, starten wir gegen 6:00 Uhr und marschieren los. Der grüne Mischwald erinnert uns sehr an Österreich und der kühle Schatten macht das Bergaufgehen einfacher. Es ist unsere erste längere Wanderung seit dem Etna im März, dazwischen haben wir uns fast ausschließlich auf Meereshöhe aufgehalten. Die ersten 1100hm bis zur bewirtschafteten Hütte (2100m) laufen besser als gedacht, wir fühlen uns sehr fit. Knapp unter der Hütte liegt das erste größere Schneefeld. Wir machen bei der Hütte eine kurze Pause und wandern danach motiviert weiter. Wir nähern uns langsam der Waldgrenze. Es wird spürbar wärmer, der Schatten der Bäume wird weniger und wir sind der brennenden Sonne am wolkenlosen Himmel ausgesetzt. Das mächtige Plateau ist noch von großen Schneefeldern überzogen, unseren Weg kreuzen diese jedoch nicht. Je höher wir kommen, desto mehr merken wir, dass wir schon länger nicht mehr so hoch waren. Wir gehen etwas langsamer und erreichen unseren ersten Gipfel Skala (2866m). Hier genießen wir kurz die Aussicht und wandern dann weiter zum nahegelegenen Gipfel Skolio (2905m). Wir machen eine etwas längere Pause und genießen die Aussicht auf den höchsten Gipfel des Kalksteinmassivs, welcher nur 10m höher ist, und unsere leckeren Jausenbrote.

 
 

Nach unserer Pause geht’s wieder zurück zum Gipfel Skala und von dort über einen Grat einige Höhenmeter hinab. Hier beginnt eine leichte Kletterei an teilweise glatten, teilweise brüchigen Steinen mit oft atemberaubender Aussicht in die senkrechten Schluchten. Wir erreichen den Gipfel Mytikas (2917m), den höchsten Gipfel des Olympgebirges, das Dach von Griechenland, gegen Mittag. Wir genießen die Sonne und die Aussicht, welche auf der einen Seite ins endlose Meer und auf der anderen Seite angeblich bis Albanien reicht.

 
 

Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch neben zahlreichen anderen Leuten, die ebenfalls die guten Bedingungen ausgenützt haben, überlegen wir, welchen Weg zurück wir nehmen sollen. Zwischen Mytikas und Skala zweigt ein Weg steil nach unten hinab. Ein Blick in die Tiefe lässt jedoch einige größere steile Schneefelder erahnen, weshalb wir uns gegen einen anderen Abstieg entscheiden und den selben Weg zurück gehen. Der kurze Gegenanstieg von der Scharte hinauf zum Gipfel Skala ist nochmal etwas anstrengend, wir haben immerhin schon 2000hm in den Beinen, danach geht’s aber auch schon bergab.

 
 

Bei der Hütte auf 2100m wird ein längerer Essensstopp eingelegt und wir „genießen“ die Tiefkühlkost der Hütte. Ab jetzt sind es „nur“ noch weitere 1000hm nach unten bis zum Parkplatz.

 

 

Wir bemerken mittlerweile unsere müden Beine, die Schuhe beginnen an manchen Stellen zu schmerzen und der Weg hinab wird anstrengender, wenn auch schöner. Neben uns fließen klare Bäche und wir begegnen Bäume, die so alt zu sein scheinen, wie die Götter und Göttinnen selbst. Gegen Ende des Weges sehen wir den Startparkplatz durch einige Bäume hindurchblitzen. Die ersten zweimal hat es leider nur so gewirkt und wir waren doch noch höher als gedacht. Nach 2100hm Auf- und wieder Abstieg, 20km und 12h auf den Beinen erreichen wir unseren VW-Bus wieder und freuen uns über den erfolgreichen Tag am Berg der Götter und Göttinnen.

1 Kommentar

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Gast
09. Juni 2023

Mega cool,..was ihr da geleistet habt!

So toll kann man nur schreiben, wenn man es selbst erlebt!

Bravo 🙏🤩😘🔝🥰Glg Helga und Hansjörg

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